Maria Lazar: „Zwei Soldaten“ und „An meinen unbekannten Leser“
Datum
Do, 22. Februar 2024Uhrzeit
19:00Veranstaltungsort
ORLANDO Literatur- und Kulturkeller, Liechtensteinstraße 17, 1090 WienDetails
Aus dem Nachlass von Maria Lazar präsentieren Albert C. Eibl (Verleger Das vergessene Buch) und Markus Oezelt (Kabarettist) das Prosawerk „Zwei Soldaten“ und den Gedichtband „An meinen unbekannten Leser“ aus dem Verlag „DVB-Das vergessene Buch“.
„Zwei Soldaten“:
Maria Lazars zwischen 1941 und 1945 entstandenen letztes großes Prosawerk „Zwei Soldaten“ wird hier erstmals aus dem Nachlass veröffentlicht. Eine Mischung aus Drama, epischem Kammerspiel und Novelle. Im Inneren Monolog nähern sich ein britischer Soldat und ein deutscher Wehrmachtsoffizier, die sich schwerst verwundet im Schützengraben gegenüberliegen, einander peu a peu an. Am Ende sterben sie nicht als zwei Feinde, sondern als junge Männer, die die Unmenschlichkeit des Krieges im Geiste zu Brüdern macht.
„An meinen unbekannten Leser. Gedichte & Photographie“:
Nebst bislang noch unveröffentlichten Portraitfotographien aus dem Nachlass enthält dieser bibliophile Band sämtliche Gedichte Maria Lazars, die die Autorin über ihren Tod hinaus für die Nachwelt bewahren wollte. Die bislang unveröffentlicht gebliebenen Gedichte weisen Lazar als Dichterin von Rang aus. Ihre Themen und Motive – ja ihre unverwechselbare Sprachmelodie – führen den „unbekannten Leser“ direkt ins Zentrum des Lebens und des Werks einer Autorin, die in ihrem hellsichtig-mahnenden Gestus vergeblich ihresgleichen sucht in der österreichischen Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Maria Lazar (1895-1948) entstammte einer jüdisch-großbürgerlichen Wiener Familie. Sie absolvierte das berühmte Mädchengymnasium der Eugenia Schwarzwald, in deren Salon Oskar Kokoschka sie 1916 porträtierte und in dem sie mit zahlreichen prominenten Figuren der damaligen Wiener Kulturszene zusammentraf, darunter Adolf Loos, Hermann Broch und Egon Friedell. Seit den frühen 20er Jahren war sie als Übersetzerin tätig und schrieb für renommierte österreichische, skandinavische und Schweizer Zeitungen. Erst als sie 1930 zum nordischen Pseudonym Esther Grenen griff, stellt sich quasi über Nacht ihr verdienter literarischer Ruhm ein; ein Erfolg, der allerdings durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende fand. Aufgrund des repressiven Klimas verließ sie schon 1933 mit ihrer Tochter Österreich und ging zuerst, gemeinsam mit Bertolt Brecht und Helene Weigel, ins Exil nach Dänemark. 1939 flüchtete sie nach Schweden und schied 1948 nach einer langwierigen, unheilbaren Krankheit freiwillig aus dem Leben. Ihr breitgefächertes und wagemutiges literarisches Oeuvre geriet schon vor 1945 völlig in Vergessenheit.
Eine Veranstaltung gefördert vom Kulturverein Alsergrund und Basis.Kultur.Wien.
Eintritt frei.
Keine Anmeldung notwendig.
Bücher
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Titel
Zwei SoldatenAutor*In
Maria LazarDetails
Roman
DVB Verlag
112 S., €20,- -
Titel
An meinen unbekannten Leser. Gedichte & PhotographieAutor*In
Maria LazarDetails
Lyrikband
DVB Verlag
80 S., €20,-
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Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 10:00-18:30
Sa: 10:00-13:00
Liechtensteinstraße 17/
Ecke Berggasse
1090 Wien
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