Lyrik-Sound-Special
Datum
Do, 22. Juni 2023Uhrzeit
19:00Veranstaltungsort
ORLANDO Literatur- und Kulturkeller, Liechtensteinstraße 17, 1090 WienDetails
Der Verein „ORLANDO Kultur im Keller“ lädt zu einem Lyrik-Sound-Special ein mit Katharina I. Godler und Michael Stavarič (Limbus Verlag) sowie Adrian Kasnitz und Olav Amende (parasitenpresse). Es wird gelesen aus „Die Filmstadt am Rande der Kindheit“, „Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit“, „Im Sommer hatte ich eine Umarmung“ und „abwesenheiten“. Der Abend wird musikalisch begleitet von Adele Knall.
Zu den Büchern:
An welche Bilder, Geräusche und Gerüche erinnern wir uns? Katharina I. Godler schafft in „Die Filmstadt am Rande der Kindheit“ Szenen einer Kindheit und Jugend, klar wie Fotografien, ohne Nostalgie. In cinematografisch anmutender Sprache beschreibt sie den Strichregen am ersten Schultag, Adidasshirts, Polly Pocket und Bravo Hits, das Schönbrunner Licht, mit Bier gefüllte Wespenfallen, … Ein junges Leben mit scheinbar stabilen Alltag in das sich allmählich sanft und subtil Unbehagen einschleicht. Katharina I. Godler skizziert in klarer, starker Sprache mit kleinsten Details das Allgemeingültige, in dem sich jede*r wiedererkennt, als wäre es die eigene Erinnerung.
Das Meer ist Kulisse, Schauplatz, Protagonist und Schicksalsgewalt in Michael Stavaričs „Die Suche nach dem Ende der Dunkelheit“. Mit Stavaričs überschäumender Fantasie und seiner grenzenlosen Sprachmagie entfaltet der Gedichtzyklus im Lauf der vergehenden Jahreszeiten Szenen der Vergänglichkeit, stille Momente des Todes, helle Freude und Sinnlichkeit, aberwitzig Skurriles direkt aus wildesten Traumwelten, Medien- und Zivilisationskritik bis zum Ekel, setzt Gewisses selbstverständlich neben allerhöchstens Mögliches und löst am Ende alles in einem Nebel aus Halifax auf.
Mit „Im Sommer hatte ich eine Umarmung“ legt Adrian Kasnitz endlich wieder einen größeren Gedichtband vor. Darin fragt er nach den menschlichen und zwischenmenschlichen Dingen, die sich in der krisenreichen Zeit (Klimakatastrophe, Pandemie, Krieg) verkompliziert und verschoben haben. Er versucht Distanzen zu überwinden und probiert Nähen aus. Vermischt sind die tastenden Bewegungen mit Fragen nach der Welt, in der wir leben (möchten), nach Macht und Herkunft.
Im Langgedicht „abwesenheiten“ von Olav Amende begegnen wir einer Welt der Parallelitäten, in der die Dinge losgelöst und doch miteinander verbunden simultan geschehen. Die Zeit scheint stehen geblieben, die Welt verlassen und menschenleer. Dennoch treten Menschen auf. Wir betrachten sie aus einer Distanz, als gehörten wir nicht zu ihnen und ihrer Welt. Wir sehen ihren Tätigkeiten zu, hören ihr Schlurfen auf den Straßen, entgehen aber ihrem Blick. Ein Sound aus Wiederholungen und Auslassungen treibt den Text voran.
Moderation: Evelyn Bubich
Eine Veranstaltung des Vereins „ORLANDO Kultur im Keller“, gefördert durch die Kulturabteilung der Stadt Wien und der Bezirksvertretung Alsergrund.
Der Eintritt ist frei.
Bücher
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Titel
Die Filmstadt am Rande der KindheitAutor*In
Katharina Ingrid GodlerDetails
Gedichtband
Limbus Verlag
96 S., € 15,-
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Titel
Die Suche nach dem Ende der DunkelheitAutor*In
Michael StavaričDetails
Gedichtband
Limbus Verlag
96 S., € 15,-
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Titel
Im Sommer hatte ich eine UmarmungAutor*In
Adrian KasnitzDetails
Gedichtband
parasitenpresse
90 S., € 16,50
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Titel
abwesenheitenAutor*In
Olav AmendeDetails
Gedichtband
parasitenpresse
72 S., € 14,50
